Projekt

Aus- und Weiterbildung im Abfall- und Rohstoffbereich

EBP erarbeitete eine Übersicht über das bestehende Angebot an Aus- und Weiterbildungen im Abfall- und Rohstoffbereich. Um den Handlungsbedarf zu ermitteln, glichen wir das Angebot mit der Nachfrage aus der Praxis ab.

Die neue Verordnung über die Vermeidung und die Entsorgung von Abfällen (VVEA) überträgt dem Bund die Aufgabe, in Zusammenarbeit mit den Kantonen und den Akteuren der Arbeitswelt dafür zu sorgen, dass in der Aus- und Weiterbildung der Abfall- und Rohstoffwirtschaft der aktuelle Stand der Technik vermittelt wird. Damit das Bundesamt für Umwelt (BAFU) dieser Aufgabe nachkommen kann, benötigte es eine Übersicht über das bestehende Bildungsangebot und die involvierten Akteure sowie die Bedürfnisse der Praxis und allfällige Herausforderungen.

Um diese Übersicht zu erstellen, führten wir unter anderem 20 Interviews mit Bildungsanbietern und Vertretern der Praxis.

Vielfältige Branche mit vielen Quereinsteigern

Die Abfallbranche vereint eine grosse Breite an Themen und Kompetenzen, die sich aus der Vielfalt der Materialien und Stoffe ergibt, welche die Gesellschaft nicht mehr braucht. In der Branche arbeiten viele Personen ohne abfallwirtschaftlichen Hintergrund, die sich aber inner- und ausserbetrieblich weiterbilden. Darunter sind gelernte Fachkräfte und Akademiker, aber auch viele Ungelernte. Anbieter von Aus- und Weiterbildungen sind Bildungszentren und Hochschulen sowie Vereine, Zweck- und Dachverbände. Letztere werden von den Branchenvertretern als besonders praxisnah eingeschätzt.

Fazit und Handlungsbedarf

Sowohl die Bildungsanbieter als auch die Branchenvertreter beurteilen das Aus- und Weiterbildungsangebot grundsätzlich positiv. Dennoch zeigen sich Lücken und Herausforderungen im Bildungssystem. Dazu gehören mehr Durchlässigkeit für Fachkräfte (und Ungelernte) mit unterschiedlichem Bildungshintergrund, eine bessere Übersicht über das Bildungsangebot und eine vermehrte Koordination und Integration von (Nischen-)Berufsausbildungen, um Angebote mit breiten Perspektiven zu schaffen. Generell gilt es, neue Themen und Kompetenzen zu integrieren, beispielsweise die Digitalisierung oder neue rechtliche Rahmenbedingungen. Schliesslich ist die Herausforderung in Bezug auf die VVEA, wie Bund und Kantone möglichst unbürokratisch überprüfen können, dass Mitarbeitende in der Abfall- und Rohstoffwirtschaft den jeweiligen Stand der Technik für ihre Tätigkeit kennen.

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