Projekt

Energieinklusion: Arbeitsplätze in Kolumbien durch erneuerbare Energien

Ein internationales Team plant und baut zusammen mit der Bevölkerung in der Gemeinde Natagaima in Kolumbien mit Sonnenenergie betrieben Wasserpumpen, Kühlkammern, Brutschränke und elektrische Viehzäune. Dadurch wird die lokale Wertschöpfungskette gestärkt und ein gerechter Zugang zu Energie geschaffen.

EBP hat in Chile gemeinsam mit Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft seit 2015 mehrere Projekte im Bereich der Energieinklusion umgesetzt (vgl. Links).

In allen Projekten steht ein ganzheitlicher Planungsansatz im Zentrum, bei dem alle Beteiligten sehr früh einbezogen und Lösungen gemeinsam erarbeitet werden. Die Ausbildung von lokalen technischen Fachexperten ist zentral, um Betrieb und Unterhalt der technischen Anlagen vor Ort zu gewährleisten. In allen bisher durchgeführten Energieprojekten konnten wir aufzeigen, wie erneuerbare Energie als Motor für die regionale Wertschöpfung sowie die Schaffung von Arbeitsplätzen genutzt werden kann.

Projekt in Natagaima, Kolumbien

Gemeinsam mit Fastenopfer haben wir in Natagaima im Departement Tolima in Kolumbien ein weiteres Projekt gestartet. Die Gegend ist geprägt von kleinbäuerlicher Landwirtschaft und indigene Gemeinschaften leben hier. Armut, fehlende Infrastruktur und hohe Arbeitslosigkeit, besonders bei den Jugendlichen, sind Merkmale von Natagaima. Das führt zu starker Abwanderung in grosse Städte wie Calí und Bogotá.

Sonnenenergie unterstützt lokale landwirtschaftliche Produktion

Solarbetriebene Wasserpumpen für die Bewässerung, elektrische Zäune für die Viehhaltung, Kühlkammern für die Lagerung von Fleisch und Fisch sowie Brutschränke für die Eierproduktion sollen jedoch schon bald den Alltag der Gemeinschaften erleichtern. Alle Installationen werden mit Sonnenenergie betrieben sein. Sie werden die lokale Wertschöpfungskette stärken und Arbeitsplätze vor allem für Jugendliche schaffen.

Solidaritätskasse als Kreditvehikel zur Replikation

Eine Innovation dieses Pilotprojektes ist die Verknüpfung mit dem «Fondo Rotatorio». Diese Solidaritätskasse gehört den Bewohnerinnen von Natagaima und wird auch von ihnen alimentiert und verwaltet. Der Fonds dient als alternatives Kreditvehikel für eine Bevölkerungsgruppe, die sonst kaum Zugang zu den offiziellen Bankdienstleistungen hat. Er wird künftig auch Kredite für erneuerbare Energieprojekte vergeben. So können die Menschen den Umgang mit diesen Energiesystemen erlernen und einen zinslosen Kredit aufnehmen, um beispielsweise eine solarbetriebene Wasserpumpe zu erwerben. Orlando, ein Mitglied der Indigen Gemeinschaft «Palma Alta», sagt dazu: «Das Projekt folgt einem integralen und nachhaltigen Ansatz, der unserem Land nützt und zum Gemeinwohl unserer Gemeinschaft beiträgt.»

Enge Zusammenarbeit mit lokal verankerten und internationalen Organisationen

Vor Ort betreut Grupo Semillas das Projekt. Dies ist eine langjährige kolumbianische Partnerorganisation von Fastenopfer und arbeitet seit über zehn Jahren mit den Pijao-Gemeinschaften zusammen. CORPOEMA, ein kolumbianisches Ingenieurbüro, spezialisiert auf erneuerbare Energie-Projekte, begleitet die Installation der Anlagen und bildet die lokalen Handwerkerinnen aus.

Wichtiger Beitrag zu UNO-Zielen

Die Energieinklusion leistet einen direkten Beitrag zu den von den Vereinten Nationen definierten Zielen der nachhaltigen Entwicklung. Beispielsweise dem Ziel Nummer 7 «Bezahlbare und saubere Energie», Nummer 10 «Weniger Ungleichheiten», Nummer 11 «Nachhaltige Städte und Gemeinden», und 13 «Massnahmen zum Klimaschutz».

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