Projekt

Machbarkeitsstudie integraler Hochwasserschutz für den Fluss Laveggio

Der Fluss Laveggio: Erholungsgebiet mit wertvoller Flora und Fauna und hochwassersicher ausgebaut! Diese Vision gilt es zu erreichen, aber wie? In einem partizipativen Prozess mit Vertreten aller interessierten Organisationen hat EBP Defizite, Massnahmen und ein mögliches Vorgehen identifiziert.

Die Defizite am Laveggio

Ab dem Zufluss der Morée bis zur Mündung in den Luganersee besitzt der Fluss Laveggio monotone Böschungen und Sohle. Die kurze revitalisierte Strecke von ca. 300 Metern steht in deutlichem Kontrast zu den restlichen 2.2 Kilometern. Zwischen den zwei Ufern stellt der Fluss eine Trennung anstatt eine Verbindung dar, sowohl für Personen als auch für Fauna und Flora. Insgesamt ist der Gewässerraum begrenzt, der Wert als Erholungsgebiet gering und die Gefahrenkarte zeigt bisher nicht behobene Defizite bei der Hochwassersicherheit.

Wenn nicht alle Interessen in eine Richtung zielen

Trotz seiner Defizite ist der Laveggio ein wichtiges Landschaftselement. Regelmässig flanieren entlang seiner Ufer Alt und Jung, fahren mit dem Velo oder geniessen Ruhepausen. Der Fluss und seine Ufer liegen nicht nur der Bevölkerung, sondern auch den angrenzenden Gemeinden, dem Kanton, den Umweltverbänden, der Fischerei, den Bauerverbänden und weiteren Organisationen am Herzen. Alle Akteure sind sich einig, dass am Laveggio Handlungsbedarf besteht. Doch die Interessen der zahlreichen Akteure zu Nutzung, Gestaltung oder Raumbedarf sind nicht deckungsgleich. Dies kann zu Spannungen und Interessenkonflikten führen.

Laveggio 1
Blick in Flussrichtung der Laveggio auf Höhe der Abwasserreinigungsanlage

Alle zusammen an einem Tisch mit einem Ziel

In einem partizipativen Prozess hat EBP im Auftrag der Gemeinde Riva San Vitale und des Kantons Tessin allen Akteuren die Möglichkeit gegeben, ihre Anliegen einzubringen, Defizite zu beschreiben, Randbedingungen zu benennen und mögliche Massnahmen vorzuschlagen. Während zahlreichen Workshops und Steuerungssitzungen hat EBP zusammen mit allen Akteuren eine Vision für den Laveggio entwickelt. Damit haben wir aufgezeigt, dass die Berücksichtigung möglichst vieler Interessen durch integrale Massnahmenvorschläge möglich ist.

Konsens als wichtigstes Produkt

Anschliessend hat EBP basierend auf den Rückmeldungen der Akteure eine Priorisierung von Interventionszonen entlang des Laveggio vorgenommen, erste integrale Projektskizzen erarbeitet und die Kosten für den langfristigen Ausbau des Laveggio abgeschätzt. Wichtigstes Ergebnis ist, dass wir eine integrale Lösung erarbeitet haben, die alle Interessen unter einen Hut bringt und die Defizite am Laveggio zielgerichtet behebt. Damit ist eine wichtige Verhandlungsbasis für die weiteren Arbeiten geschaffen.

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Teilresultate eines Workshops

Titelbild: Blick in Flussrichtung der Laveggio südlich von Via Giuseppe Motta

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