Projekt

Betriebliches Mobilitäts-Management für den Kanton Bern

EBP hat für die Verwaltung des Kantons Bern ein betriebliches Mobilitätsmanagement erarbeitet. Dieses zielt darauf ab, den öffentlichen sowie den Fuss- und Veloverkehr zu fördern und den Anteil des motorisierten Individualverkehrs im Geschäfts- und Pendlerverkehr zu reduzieren.

In der Gesamtmobilitätsstrategie (2008) hat der Regierungsrat des Kantons Bern das Ziel definiert, dass der Verkehr energieeffizient und mit möglichst wenig nicht erneuerbarer Ressourcen abzuwickeln ist. Ziel ist eine Verlagerung des Modal Splits zu Gunsten des öffentlichen Verkehrs und des Fuss- und Veloverkehrs um zehn Prozent bis 2025.

Was ist ein Mobilitätsmanagement?

Eine der zentralen Massnahmen zum Erreichen dieses Ziels ist ein betriebliches Mobilitätsmanagement (MM). Es zielt darauf ab, die nachhaltige Mobilität zu fördern und somit die Mobilität ressourceneffizienter zu gestalten. Mit geeigneten Massnahmen wird die Nutzung des öffentlichen Verkehrs sowie des Fuss- und Veloverkehrs gefördert. Beispiele hierfür sind:

  • Finanzierung Halbtax, Verbundabonnement, Generalabonnement oder allgemeiner Mobilitätsbonus für Mitarbeitende
  • Dienstvelos oder Dienst-E-Bikes
  • Gratis Veloservice am Arbeitsplatz
  • Regelungen zu Verkehrsmittelbenutzung bei Geschäftsfahrten in Spesenreglementen

Auf der anderen Seite zielen Massnahmen darauf ab, nicht unbedingt notwendige Autofahrten bzw. die Mobilität allgemein zu reduzieren:

  • Parkgebühren: den Mitarbeitenden werdend die Parkplätze nicht mehr kostenlos zur Verfügung gestellt
  • Förderung von Carpooling durch günstigere Carpooling-Parkplätze
  • Fördern von Home-Office, mobilem Arbeiten, Telefon- und Videokonferenzen

Vorgehen

Um das betriebliche Mobilitätsmanagement für die Verwaltung des Kantons Bern zu erarbeiten, ist EBP folgendermassen vorgegangen:

Vorgehen Erarbeitung Mobilitätsmanagement Kanton Bern
Vorgehen Erarbeitung Mobilitätsmanagement Kanton Bern

Für die verschiedenen Arbeitsschritte haben wir das spezifische Wissen der verschiedenen Direktionen des Kantons abgeholt. Dazu fanden regelmässig Workshops mit einem Begleitgremium statt. Dieses war mit Mitgliedern aller Direktionen besetzt.

Analyse und Handlungsbedarf

Damit die Massnahmen eine möglichst grosse Wirkung entfalten, hat EBP diese massgeschneidert für die Verwaltung des Kantons Bern erarbeitet. Dazu war eine detaillierte Analyse der Ausgangslage notwendig. Beispielsweise haben wir eruiert, inwiefern sämtliche Standorte der Verwaltung mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sind, wo für Geschäftsfahrten Mobility-Fahrzeuge zur Verfügung stehen oder wie hoch das Parkplatzangebot und allfällige Gebühren für die Angestellten sind.

Mobilitätsbezogene Standortanalyse
Mobilitätsbezogene Standortanalyse

Festlegung von Stossrichtungen

Basierend auf den Rahmenbedingungen, den übergeordneten Zielen des Mobilitätskonzepts und der Analyse haben wir für das MM die Stossrichtungen abgeleitet. Diese geben vor, in welche Richtung die späteren Massnahmen zielen sollen. Für das MM Bern haben wir unter anderen die folgenden Stossrichtungen definiert:

  • Förderung nachhaltiges Mobilitätsverhalten im Geschäfts- und Pendlerverkehr
  • Fokus auf Zielgruppen, bei denen ein grosses Potenzial zur Verlagerung des Pendler- und Geschäftsverkehrs vorhanden ist
  • Konzentration auf wenige Massnahmen, die dafür eine grosse Wirksamkeit haben

Erarbeitung des Massnahmenkatalogs

Basierend auf den Stossrichtungen haben wir 22 Massnahmen ausgearbeitet. Diese betreffen die folgenden Bereiche:

  • Interne und externe Kommunikation
  • Massnahmen öffentlicher Verkehr, Fuss- und Veloverkehr
  • Massnahmen motorisierter Individualverkehr / Reduktion unerwünschter Verkehr
  • Anpassung Reglemente und Verordnungen

Für jede einzelne Massnahme haben wir in einem Massnahmenblatt festgehalten, was sie beinhaltet und wie sie umgesetzt wird. Dort sind alle wesentlichen Angaben vorhanden, um die Massnahme umsetzen zu können. Unter anderem sind deshalb die folgenden Angaben definiert:

  • Zeitlicher Horizont der Umsetzung
  • Wirkung und Kosten (Aufwand und finanzielle Ressourcen)
  • Zielgruppe (Pendler, Geschäftsverkehr, Besucherverkehr)
  • Hauptsächlich betroffenes Verkehrsmittel
  • Hinweise zur Umsetzung der Variante in Verwaltung / Betrieben

Die Umsetzung von Massnahmen wird verwaltungsintern, ohne externe Unterstützung, vorangetrieben und begleitet.

Ansprechpersonen