Projekt

Konzept Notfalltreffpunkte

Was tun, wenn die Sirene heult? Was, wenn es tagelang keinen Strom gibt? Was, wenn ein Gebiet evakuiert werden soll, aber nicht alle Personen ausreichend mobil sind? Künftig sind Notfalltreffpunkte die richtige Anlaufstelle.

Notfalltreffpunkte als Anlaufstelle bei einem Blackout

Bei Katastrophen und Notlagen müssen die verantwortlichen Behörden die Bevölkerung möglichst schnell informieren und unterstützen können. Auch die Polizei, Sanität und Feuerwehr sollte einfach erreichbar sein, wenn jemand Hilfe benötigt. Bei einem Stromausfall (Blackout) funktionieren jedoch normale Kommunikationsmittel nicht. Dieses Problem lösen künftig die vom Zivilschutz betriebenen Notfalltreffpunkte. Sie sind die Anlaufstelle für die schutz- und hilfesuchende Bevölkerung und stellen auch bei längeren Stromausfällen eine zuverlässige Kommunikation zu den Behörden sicher.

Notfalltreffpunkte für die Besammlung bei einer Evakuierung

Da die Kantone Aargau und Solothurn Standorte von Kernkraftwerken sind, ist das Thema Evakuierung hier besonders präsent. Kommt es zu einer Evakuierung ist vor allem den Personen Hilfe zu bieten, die sich nicht selbstständig in Sicherheit bringen können. Dazu müssen sie wissen, wo ihnen ein Transportmittel zur Verfügung steht. Künftig sollen die Notfalltreffpunkte der Ort sein, an dem sich die Bevölkerung besammeln kann. Die kantonalen Behörden koordinieren dann den Transport aus dem gefährdeten Gebiet.

Konzept Notfalltreffpunkte

EBP unterstützte die Abteilung Militär und Bevölkerungsschutz des Kantons Aargau (AMB AG) sowie das Amt für Militär und Bevölkerungsschutz des Kantons Solothurn (AMB SO) beim Erstellen eines Konzepts für die Notfalltreffpunkte. Das Konzept definiert die Funktionen der Notfalltreffpunkte bei verschiedenen Gefährdungen. Es klärt die Verantwortlichkeiten sowie das Personal und Material, um solche Notfalltreffpunkte zu organisieren und zu betreiben. Ebenfalls enthält das Konzept eine Beschreibung der Abläufe und Kommunikationswege, die nötig sind, um einen Notfalltreffpunkt in Betrieb zu nehmen.

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz (BABS) begleitete die Arbeiten und beteiligte sich an der Finanzierung. Künftig soll das Konzept allen Schweizer Kantonen zur Verfügung stehen, damit sie es für eigene Planungen nutzen können.

Die Rolle von EBP

EBP erarbeitete aus den gemeinsam mit AMB AG, AMB SO sowie BABS entwickelten Ideen einen Konzeptentwurf und entwickelte diesen im Rahmen von Workshops weiter. Anschliessend arbeiteten wir die Konzeptinhalte aus. Das Konzept soll sowohl in der Vorsorgeplanung wie auch für den Betrieb der Notfalltreffpunkte zum Einsatz kommen.

In den Kantonen Aargau und Solothurn sollen die insgesamt rund 450 Notfalltreffpunkte ab dem Frühjahr 2019 betriebsbereit sein.

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