Projekt

Stadt Zürich: virtuelle Haltepunkte im ÖV

Nachfrageorientierte On Demand-Angebote ermöglichen ein flexibleres und interaktiveres ÖV-Angebot für Kundinnen und Kunden. Um geeignete Ein- und Aussteigeorte im Projekt «Pikmi» zu beurteilen, hat EBP die Lage virtueller Haltepunkte ermittelt.

Die Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) lancieren ab Herbst 2020 in den Quartieren Zürich-Albisrieden und Altstetten das Pilotprojekt «Pikmi». Die Pikmi-Fahrzeuge verkehren bei Bedarf («on demand»), wenn sie über eine Smartphone-App gebucht werden. Die Fahrtwünsche mit ähnlichen Reisezielen werden vom System automatisch gebündelt («pooling») und im gleichen Fahrzeug zusammengefasst. Das System berechnet laufend die beste Linienführung für einen effizienten Fahrzeugeinsatz, um mit möglichst wenig Fahrzeugen möglichst viele Personen an ihr Ziel zu bringen. Die Fahrzeiten und Routen orientieren sich weder an einem fixen Fahrplan noch an einem vorgegebenen Streckennetz. Ziel des rund 18-monatigen Pilotprojekts ist es, Erkenntnisse für eine Ergänzung des bestehenden Linienverkehrs zu sammeln und einen Beitrag zur Erreichung der städtischen Mobilitätsziele zu leisten.

Gebündelte Fahrtwünsche
Gebündelte Fahrtwünsche des On Demand Angebots (Quelle: VBZ)

Dank «virtueller Haltepunkte» Ein- und Ausstiegsmöglichkeiten finden

Damit die Fahrgäste wissen, wo im Stadtgebiet Ein- und Ausstiegsmöglichkeiten bestehen, haben wir von EBP die Lage von «virtuellen Haltepunkten» ermittelt. Dabei handelt es sich sowohl um bestehende ÖV-Haltestellen als auch um Bereiche im Strassenraum, an denen keine spezifische Infrastruktur vorhanden ist, jedoch ein kurzes Anhalten der Fahrzeuge zum Ein- und Aussteigen möglich ist.

Mittels Geografischer Informationssysteme (GIS) erstellen wir anhand festgelegter Kriterien ein grobes Raster an virtuellen Haltepunkten. Diese überprüfen wir anschliessend vor Ort und legen den optimalen Haltepunkt fest. Kriterien für die Ermittlung der rund 300 virtuellen Haltepunkte sind neben den gesetzlichen Vorgaben wie Halteverboten die Befahrbarkeit für die Pikmi-Fahrzeuge sowie das Sicherheitsbefinden und der Komfort für wartende Fahrgäste.

Lage der virtuellen Haltepunkte (Quelle: Eigene Abbildung)
Lage der virtuellen Haltepunkte (Quelle: Eigene Abbildung)

Der Pilotbetrieb wird von der ETH Zürich wissenschaftlich begleitet. Dabei steht vor allem die Kundenakzeptanz dieser neuen Dienstleistungsform im Zentrum der Befragung. Das Pilotprojekt dient der VBZ dazu, ihr Angebot zu erweitern und Erfahrungen mit digitalen Plattformen im Bereich der Mobilität weiterzuentwickeln.

Leitfragen im Pilotprojekt (Quelle VBZ)
Leitfragen im Pilotprojekt (Quelle: VBZ)

Bildquelle Titelbild: Verkehrsbetriebe Zürich

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