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Die Situation von Cleantech-Unternehmen in der Schweiz

Weltweit wird Cleantech ein stark zunehmendes Marktvolumen prognostiziert. Gute Rahmenbedingungen und grosse Innovationskraft ermöglichen es dem schweizerischen Unternehmen, aus einer Position der Stärke internationale Cleantech-Märkte zu erschliessen.

Der Wissensstand über die Cleantech-Wirtschaftssegmente in der Schweiz ist noch gering. Das Bundesamt für Berufsbildung und Technologie BBT hat deshalb EBP gemeinsam mit Nowak Energie & Technologie mit einer Grundlagenstudie über die Situation der Cleantech-Unternehmen in der Schweiz beauftragt.

Die Studie wählt folgenden Ansatz für die Situationsanalyse:

  • Literatur- und Internetrecherchen
  • 40 Experteninterviews mit Unternehmen, Forschenden und Experten und Expertinnen
  • Quantitative Befragung von 200 Cleantech-Unternehmen in der Schweiz

EBP hat eine Abschätzung der wirtschaftlichen Bedeutung von Cleantech gemacht, indem sie die Ergebnisse aus der quantitativen Unternehmensbefragung mit nationalen Wirtschaftsstatistiken kombinierte.

Insgesamt wird den Cleantech-Anwendungen für das Jahr 2020 ein weltweites Marktvolumen von 2'215 Mrd. Euro prognostiziert. Dies entspricht einem Anteil am globalen Volumen aller wirtschaftlichen Tätigkeiten von voraussichtlich 5.5 bis 6 Prozent (derzeit: geschätzte 3.2%).

Aufgrund ihrer volkswirtschaftlichen Struktur und hohen Produktions- und Lohnkosten wird sich die Schweiz nicht als Werkplatz für die Massenproduktion von Cleantech-Anwendungen positionieren. Mit gut qualifizierten Arbeitskräften, Innovationskraft und hoher technologischer Leistungsfähigkeit wird sie dennoch indirekt von wachstumsstarken Massenmärkten profitieren, beispielsweise durch den Verkauf von Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik. Die Schweiz verfügt ausserdem in vielen Cleantech-Anwendungen über hohe exportfähige Systemkompetenzen, wie beispielsweise im Verkehrswesen, im Gebäudebereich oder im Wasser- und Abfallwesen.

Die Handlungsoptionen zur Förderung der Cleantech-Wirtschaftssegmente fügen sich in die bestehende sektorale Politik ein. Durch erhöhte Koordination, Stärkung von ausgewählten Massnahmen und einer gemeinsamen Fokussierung soll die Effizienz bestehender Instrumente besser abgestimmt werden. Handlungsoptionen sind in sechs Themenfeldern vertieft zu prüfen:

  • Forschung und Innovation: strategische Ausrichtung und Prioritätensetzung im Rahmen eines schweizerischen Cleantech-Programms
  • Wissens- und Technologietransfer: Verbesserung der Strukturen bezüglich Transparenz und Aufgabenteilung
  • Unternehmensgründung und -entwicklung: Cleantech-spezifische Exportförderung
  • Bildung und Qualifikationen: Aus- und Weiterbildung entlang der gesamten Wertschöpfungskette
  • Dynamisierung Binnenmarkt: Akzentsetzung im Bereich Gebäudenormen und Förderung von erneuerbaren Energien
  • Netzwerkbildung: Stärkung der Befähigung von Unternehmen im Innovations-, Produktions- und Vermarktungsprozess durch Stärkung von Netzwerken entlang der gesamten Wertschöpfungskette

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