Projekt

Bewertung von Schäden durch gentechnisch veränderte Pflanzen

Wie soll man mit gentechnisch veränderten Pflanzen (GVP) umgehen? EBP identifizierte die relevanten Indikatoren und macht schädliche und lästige Auswirkungen von GVP auf die Schutzgüter bewertbar.

Gesetzliche Vorschriften sollen Mensch und Umwelt vor schädlichen und lästigen Auswirkungen durch gentechnisch veränderte Pflanzen schützen. Aber was ist schädlich oder lästig? Bewertungsskalen für Indikatoren sollen den politischen und gesetzlichen Entscheidungsprozess versachlichen.

Bislang ist es auf administrativer und rechtlicher Ebene nicht gelungen, für den Umgang mit GVP konkrete Schutzziele festzulegen. Dazu fehlen Grundlagen, die nicht nur wissenschaftlich fundiert, sondern auch gesellschaftlich akzeptiert und politisch realisierbar sind.

Im Rahmen des Nationalen Forschungsprogramms 59 erarbeitete EBP zusammen mit dem Projektpartner PD Dr. Daniel Ammann (daniel ammann consulting dacon) solche Grundlagen, indem aussagekräftige Indikatoren zur Erfassung von schädlichen und lästigen Auswirkungen identifiziert wurden. Zudem wurden sie auch vergleichbar gemacht, indem sie sich auf einer einheitlichen Schädlichkeitsskala messen lassen. Dies ist ein nötiger Schritt, um eine zielgerichtete Diskussion unter Experten über Nutzen und Risiken von bewusster Freisetzung von GVP zu ermöglichen.

Die bereits gesetzlich verankerten Konkretisierungen von unzulässigen Schäden – etwa die unerwünschte Verbreitung von Eigenschaften der GVP wurden in einem ersten Schritt anhand von Beispielszenarien quantifiziert. Diese Bewertungen fand in einem Delphi-Verfahren durch rund 20 Experten aus verschiedenen Interessensgruppen wie Verwaltung, Wissenschaft, NGOs, Versicherungen und Industrie statt. Anschliessend erfolgte ein Vergleich mit bestehenden Studien oder der Gesetzgebung, die eine ökonomische Bewertung dieser oder ähnlicher Indikatoren vornehmen. Schliesslich wurden die Resultate der beiden Ansätze einander gegenübergestellt und in einer weiteren Expertenrunde diskutiert, mit dem Ziel, einen sozio-politischen Konsens zu fördern.

Die so gestützten, indikatorbasierten Bewertungen von möglichen Schäden durch GVP lassen sich als Grundlage für die Festlegung von Schutzzielen verwenden. Ausserdem unterstützen sie den Gesetzesvollzug im Schadensfall. Und nicht zuletzt legen sie den Grundstein für ein Monitoring von GVP in der Umwelt.

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