Energetische Nutzung von Kaffee-Abfällen in Lateinamerika

Bei der Kaffeeverarbeitung fallen in den Anbauländern grosse Mengen an biogenen Reststoffen (Fruchtfleisch, Schalen & organisch stark belastete Abwässer) an. Obwohl diese Reststoffe ein grosses Potenzial für diverse Nutzungen aufweisen, werden diese heute nur wenig optimal verwertet. Dies ist verbunden mit Treibhausgas-Emissionen, Verschmutzungen von nahen Gewässern und Böden sowie Geruchsbelästigungen.

Im Rahmen der von EBP und Swisscontact organisierten Tagung am 21. Juni 2011 wurden bestehende Erfahrungen aus den Anbauländern und der Schweiz ausgewertet und neue Lösungen diskutiert. Im Vordergrund stand die energetische Nutzung von Kaffeeabfällen.

Experten aus Kolumbien und Costa Rica haben die gängige Praxis, Erfahrungen mit Alternativen und konkrete Projekte in der Nutzung von Reststoffen aus der Kaffeeverarbeitung präsentiert. Diese wurden ergänzt durch Erfahrungen von Schweizer Institutionen aus Wissenschaft und Wirtschaft. Die Teilnehmer haben anschliessend in Workshops die aktuellen Hindernisse zur optimalen Nutzung der Kaffeeabfälle identifiziert, mögliche Lösungen evaluiert, marktfähige Projektideen erarbeitet und den Grundstein gelegt um diese weiterzuentwickeln.

Präsentationen: Heutige Nutzung und bisherige Erfahrungen

• Reto Steiner, EBP
• Dr. Nelson Rodriguez, Cenicafé, Kolumbien
• Ing. Rolando Chacón Araya, ICAFE, Costa Rica

Podiumsdiskussion: Interessen der verschiedenen Stakeholder

• Stefan Denzler, SECO
• Mark Furniss, Volcafe
• Adriana Mejia Cuartas, Fedecafe
• Ricardo Scachietti, First Climate (Switzerland) AG
• Markus Weidner, Institut für Marktökologie (IMO)
• Britta Wyss Bisang, UTZ Certified

Impulsreferate

• Akos Lukacs, Ökozentrum Langenbruck: Verbrennung von Kaffee-Fruchtfleisch
• Stephan Gutzwiller, Kaskad-E: Pyrolyse von Kaffee-Fruchtfleisch
• Reto Steiner, EBP: Biogasproduktion von Kaffee-Fruchtfleisch und Abwässern
• Ing. Rolando Chacón Araya, ICAFE: Bioethanolproduktion / Vergasung von Kaffee-Fruchtfleisch
• Dr. Nelson Rodriguez, Cenicafé: Stoffliche Nutzung der Reststoffe / Kompostierung
• Lilian Volcan, International Coffee Organisation (ICO): Projekte in Mittel- und Südamerika unterstützt durch ICO